Jakobsweg Nürnberg – Eichstätt: heute nach Furth
Heute Morgen habe ich den ersten aktiven Teil meiner Projektvorbereitung in Angriff genommen. Ich wandere den Jakobsweg Nürnberg – Eichstätt. Nein, keine Angst, nicht in einem Stück. Es sind sechs Etappen und die möchte ich mit Unterbrechung laufen. Vielleicht ist das ja schon die Vorbereitung auf den richtigen, echten Jakobsweg, wer weiß? Man kann ja überall anfangen.
Erst nach Eichstätt, dann die Elbe
Vor allem aber möchte ich diese kleinen Abschnitte nutzen, um zu schauen, wie ich die Strecken meines eigentlichen Projekts plane. Denn, wie jetzt jeder weiß, möchte ich ja möglichst bald die Elbe entlangwandern. Von Cuxhaven bis zur Quelle. Dazu habe ich mich jetzt entschlossen. Aber im Moment bin ich noch in der Erkundungsphase, teste meine Füße, teste meine Strecken, teste meine Kondition, schau wie voll ich meinen Rucksack packen kann, wie die Jacke passt, wie es mit dem Regen ist und ob es mich wirklich glücklich macht, durch die Gegend zu laufen. Daran lasse ich euch auf dieser Seite schon ein wenig teilhaben.
Dankeschön!
Unterstützt werde ich dabei von Claudia Simon, die im Hintergrund die Fäden zieht und aufpasst, dass mein Projekt nicht ausufert. Denn wie ihr euch vorstellen könnt, ist das ja wirklich zeitintensiv. Daher ein Dankeschön an dich, Claudia, die für euch abtippt und verschönert, was ich unterwegs diktiere, und auch an die Lieblings-Nicole, die zuhause auf Fips aufpasst, dem ja weite Strecken inzwischen zu viel sind. Und so lange kann er natürlich nicht alleine bleiben.
Muschelchaos am Jakobsweg Nürnberg – Eichstätt
Vor lauter Diktieren habe ich jetzt doch tatsächlich ein Durcheinander mit meinen Muscheln hier am Weg angerichtet. Hier soll nämlich die Markierung wechseln, erst zeigten die Strahlen nach unten, jetzt sollen sie zur Seite zeigen. Leider lag eine Muschel am Boden und es war nicht mehr auszumachen, ob die Strahlen nach unten oder zur Seite gingen. Das hat mich natürlich verwirrt. Aber egal, ich bin nochmal zurück zur Schleuse 64 und dann doch wieder den gleichen Weg gelaufen, weil es doch der richtige zu sein scheint. Aber so ist das eben manchmal. Und das macht ja auch nichts, es geht ja hier um Bewegung und nicht darum, schnell ans Ziel zu kommen.
Zeichen am Wege
Mir fällt dabei auf, wie schnell man sich auf solche Zeichen am Weg verlässt. Man sieht seine Muscheln und läuft einfach weiter. Das hat ja schon fast so eine religiöse Attitüde. Ich bin kein religiöser Mensch, doch ich finde dieses Geleitetwerden und sich dabei zu entspannen ganz angenehm. Zumindest solange es gut geht, die Muscheln nicht am Boden liegen und man nicht weiß, in welche Richtung sie gerade zeigen. Ok, aber gleich habe ich wieder eine verlässlich aufgehängte Muschel erreicht, glaube ich, und werde nochmal überprüfen, ob ich auf dem richtigen Wege bin.
Pause neben der Kapelle
So, nach meinem Hin- und Hergelaufe bei der Schleuse 64 ging es bei einer historischen Brücke rechts ab nach Sorg, 1,3 Kilometer stand da. Und so war es auch. Zumindest war ich sehr schnell in Sorg. Und da sitze ich nun neben der Kapelle, hab noch ein paar Brote gegessen, trinke einen Schluck Kaffee, der noch sehr heiß ist in der Thermoskanne – ein Lob an die Thermoskanne – und dann werde ich weiterstiefeln nach Großschwarzenlohe und anschließend nach Furth. Von dort aus werde ich dann nach Leerstetten gehen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder nach Hause fahren, aber noch ist es lange nicht soweit. Ich überlege, ob ich irgendwo einen Eiskaffee bekommen könnte, sieht hier aber recht ausgestorben aus. Kaum Menschen auf der Straße. Alle fahren mit den Autos durch die Orte und ich habe nicht die Hoffnung, dass ich hier noch einen großartigen Ortskern finde. Vielleicht gibt es den im nächsten Ort, in Großschwarzenlohe, dann habe ich auch etwas, worauf ich mich freuen kann. Vielleicht melde ich mich nochmal.
Am Jakobsweg Nürnberg – Eichstätt: Kein Eiskaffee für mich …
Und schon wieder habe ich was gelernt! Von Sorg wollte ich nach Großschwarzenlohe gehen und als ich den Ort verlasse, merke ich, dass ich gerade Großschwarzenlohe verlasse. Na ja, das geht wohl alles ineinander über. Ich habe gedacht, dass die Orte ein wenig voneinander entfernt sind und es zwei Chancen auf einen Eiskaffee gibt. Aber den gab es weder in Sorg noch in Großschwarzenlohe. Aber egal, jetzt bin ich wieder in der schönen Natur, auf der linken Seite gab es eine ganze Batterie von Bienenkästen in buntesten Farben, rechts auf dem Feld sammeln sich die Krähen. Die haben jetzt wohl eine frühe Kaffeestunde oder ein spätes Mittagessen.
Auf nach Furth
Ich bin jetzt schon auf dem Weg nach Leerstetten. Ganz viel Grün, jede Menge Natur, ganz weit weg hört man vermutlich die Autobahn oder eine andere große Straße, da flitzt mal wieder ein Radfahrer an einem Maisfeld entlang, den man schon aus großer Entfernung sehen kann, ein Reh springt in den Wald. Oder ein anderes Rotwild, so genau kann ich das nicht unterscheiden. Einfach toll! Es ist alles ein bisschen nieselverhangen, aber wunderschön, und wenn man die Autobahn ignoriert, wirklich sehr, sehr ruhig. Und dann geht man auf so ein kleines Örtchen zu mit seinem Kirchturm, links davon der Maibaum, der wahrscheinlich schon ziemlich vertrocknet ist, rechts davon und um die Kirche herum lauter kleine Häuschen. Sehr sehr idyllisch! Das muss Leerstetten sein.
Leerstetten – Furth – Leerstetten
Dort bekomme ich immerhin einen Kaffee. Die Gastronomie hält sich hier sehr bedeckt. Dann gehe ich auf sehr idyllischen Wegen überwiegend durch den Wald nach Furth. Am Ortsrand weht doch tatsächlich eine Fürther Kleeblattfahne, ein Radfahrer kommt mir entgegen und grüßt freundlich. Ob es wohl der vom Maisfeld war? Ich gehe in den Ort und wende gleich wieder. Denn mit Furth habe ich mein Zeil erreicht und gehe nun einfach wieder nach Leerstetten, wo ich den 53er-Bus nach Nürnberg nehme. In Leerstetten werde ich dann die nächste Etappe beginnen und wiederum nach Furth gehen. Von dort geht es dann weiter um den Rothsee bis nach Hilpoltstein. Nächstes Mal!