Morgen geht es weiter an der Elbe
Am Freitagmorgen, den 7. Oktober darf ich endlich aufbrechen zu meiner jetzt vierten Woche an der Elbe. Dieses Mal habe ich fünf Wandertage mit insgesamt 119 Kilometern geplant und ich starte in Lenzen, wo ich heute Abend in der kleinen Pension übernachte, in der ich auch die letzte Nacht der letzten Reisewoche verbracht habe. Ich komme also schon in gewohntes Gebiet. Und kurz vor dem Bahnhof, ich weiß auch nicht warum, kommt mir eine Episode von vor vermutlich über vierzig Jahren in den Sinn.
Wandertage und mein Teenager-Traum
Da fuhr ich in Hamburg U-Bahn und traf einen Zimmermannsgesellen auf den Walz. Der hatte seinen Zimmermannshut auf. Ich fand diesen Hut so toll und durfte ihn auch aufprobieren. Ich wollte lange so einen Zimmermannshut haben, hatte aber nie das Glück, einen zu besitzen. Irgendwann kommt das jetzt bestimmt auf mich zu, dass so einer bei mir einziehen muss. Eigentümlicherweise habe ich mir immer schon gedacht, dass es ganz toll sein muss, in dieser Form durch die Welt zu wandern. Also arbeitend, zu Fuß und ganz frei, so habe ich mir das als Teenager vorgestellt. Und auch wenn es mit der Freiheit natürlich nicht so einfach ist, wie man sich das in jungen Jahren vorstellt, fasziniert mich diese Möglichkeit immer noch.
Plötzlich fiel mir ein, genau das mache ich ja gerade, ich habe meinen Laptop im Gepäck und arbeite unterwegs. Und dementsprechend hatte ich auch einen wunderbaren Arbeits- und Reisetag. Ich habe in der Bahn einen Text für eine liebe Kundin fertig geschrieben, die sich da schon sehr darüber gefreut hat, der der Text gut gefiel. Und später hab ich unterwegs mit einem Kunden telefoniert, den ich bestimmt seit zwölf Jahren kenne, mit dem ich schon mal Projekte in einem ganz anderen Bereich gemacht habe. Er hat jetzt ein anderes Projekt initiiert und braucht dafür eine Pressemeldung. Ich habe mich total gefreut, wieder von ihm zu hören und werde die Pressemeldung jetzt auch gleich unterwegs schreiben, weil es natürlich, wie immer, eilig ist. Also, ich habe diese schöne Kombination ja bereits, mir fehlt nur noch der Zimmermannshut.
Unglaublicher Zufall, oder?
Und weil mich diese Geschichte nun auch wieder berührt hat, kommt nun noch das Beste. Als ich auf Gleis sieben stand, bereit zur Abfahrt, war doch tatsächlich auf Gleis sechs ein Zimmermann mit einem wunderschönen deutschen Schäferhund unterwegs. Das war, fand ich, eine unglaubliche Bestätigung!
Noch eine Wunscherfüllung!
Ja, und weil ich heute einen Tag habe, an dem Träume wahr zu werden scheinen, auch wenn es Teenager-Träume sind, oder an dem ich merke, dass Träume wahr werden können, musste ich mir gleich noch einen Traum verwirklichen: Ich musste in Berlin eine Currywurst essen. Ich hatte ungefähr vierzig Minuten zum Umsteigen und habe mir eine Bio-Currywurst mit Pommes und Mayo gegönnt. Ich glaube, das war die letzte Currywurst, die ich in Berlin aß. Ich werde meine Currywürste nur noch in Nürnberg essen, ich liebe die Currywürste vom Wurstdurst einfach. Diese konnte nicht mithalten, auch wenn sie Bio und aus Berlin war. Eine Erfahrung!
Meine Wandertage starten morgen hier in Lenzen
Inzwischen bin ich lange in Lenzen angekommen, hab am Abend noch mit Kunden telefoniert und etwas gearbeitet und ein bisschen Reisezeit gehabt. Es war wirklich eine sehr schöne Kombination am heutigen Tag. Jetzt gehe ich bald schlafen, denn morgen möchte ich am liebsten um sechs Uhr aufstehen, um acht Uhr frühstücken, vorher noch ein bisschen was tun, dann wird der Laptop in den Rucksack gepackt und los geht es und ich kann mich weiter darüber freuen, dass ich eigentlich die Zimmermannsfreiheit genieße.
Ich würde mich wieder sehr über eure Begleitung in den Kommentaren freuen oder auch über Tipps per E-Mail. Bis bald!